Historie des Cinetower Neunkirchen
Im Jahr 1936 wurde der Neunkircher Wasserturm als Kühlturm für die Hochöfen des ehemaligen Hüttenareals erbaut und diente den Neunkircher Stahlwerken als Betreiber. Mit einer Höhe von 41 Metern, einem Durchmesser von rund 14 Metern und einem Fassungsvermögen von knapp 2.150 Kubikmetern Wasser erfüllte er über Jahrzehnte hinweg eine rein industrielle Funktion. Diese Nutzung endete mit der Schließung der Neunkircher Eisenwerke im Juli 1982.
Drei Jahre später wurde der Wasserturm unter Denkmalschutz gestellt – mit dem Ziel, ihn künftig als Freizeit- und Erlebnisstandort zu nutzen.
1995 genehmigte der Stadtrat den Verkauf des Wasserturms sowie des angrenzenden Hochhauses. Auf Grundlage eines Entwurfs des Architekten Hugo Heinz entstand in den Folgejahren ein vielfältiger Komplex: Im Inneren des Wasserturms wurden vier Kinosäle eingerichtet, ergänzt um ein Bistro, ein traditionelles Restaurant mit Veranstaltungshalle, ein weiteres Restaurant mit großer Terrasse, eine Brauerei mit Biergarten und ein großzügiges Fitnessstudio am Fuße des Turms. Nach einer zweijährigen Bauphase mit der Errichtung eines separaten, sechsstöckigen Treppenturms mit Aufzug und dem Ausbau der Kinosäle im Inneren wurde das Kino 1997 eröffnet.
Die ursprünglich mit analoger 35mm-Technik ausgestatteten Kinos wurden über die Jahre hinweg kontinuierlich modernisiert. Heute erwarten die Besucher vier komfortable Säle mit insgesamt 420 Sitzplätzen, großen Leinwänden, hochmoderner 7.1 Dolby-Digital-Tontechnik und bequemer Bestuhlung.
In den Jahren 2011/2012 erfolgte die vollständige Umstellung auf digitale Projektionstechnik. Zusätzlich wurden in den Kinosälen 2 und 4 3D-Projektoren installiert. In den darauffolgenden Jahren wurden alle Säle sukzessive renoviert und mit neuer Bestuhlung ausgestattet. Außerdem zog die Kinokasse vom Außenbereich im Erdgeschoss sowie die Theke aus dem vierten Obergeschoss zusammen in ein neues, modern gestaltetes Foyer in der ersten Etage des Turms.
2017 begann eine umfassende Sanierung des Wasserturms mit einem Investitionsvolumen von rund einer Million Euro. Dazu musste das gesamte Gebäude zunächst eingerüstet werden – allein der Aufbau des Gerüsts dauerte einen Monat. Anschließend folgten Sandstrahlarbeiten, mehrschichtige Lackierungen und eine Versiegelung der Turmhaube. Nach Abschluss der Arbeiten wurde das Gerüst über mehrere Wochen hinweg schrittweise entfernt, sodass das Gelände wieder vollständig zugänglich war.
Ende 2017 präsentierte sich der Neunkircher Wasserturm in neuem Glanz.
Anfang 2018 folgten weitere Renovierungen im Treppenturm sowie an den Zugängen zu den Kinosälen, die nun ebenfalls in frischem, modernen Erscheinungsbild erstrahlen. Im April 2018 wurde das inzwischen in die Jahre gekommene Klimagerät auf dem Dach des Treppenturms durch ein leistungsstärkeres Modell ersetzt. Für den Austausch musste die angrenzende Fußgängerzone vollständig gesperrt und ein 50-Tonnen-Kran mit einem 60 Meter langen Ausleger eingesetzt werden. Nachdem das 250?kg schwere Altgerät entfernt war, konnte das neue, rund 500?kg schwere Klimagerät installiert und in Betrieb genommen werden. Seither sorgt es zuverlässig für angenehme Temperaturen in allen Sälen – auch während heißer Sommermonate.
Mitte 2018 wurde zudem die Ringgasse rund um den Wasserturm umfassend saniert. Gleichzeitig zog das Kinofoyer vom ersten Obergeschoss ins Erdgeschoss um, wodurch der Kassenbereich nun barrierefrei zugänglich ist.